Inklusion am Arbeitsmarkt – weil gebraucht werden ein Menschenrecht ist
- Christina Holmes
- 31. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Viele haben ihn schon gehört, manche fürchten ihn: den sogenannten „Pensionsschock“. Der Moment, in dem man merkt – da kommt nichts mehr. Kein täglicher Rhythmus, keine Aufgaben, kein Team, keine Funktion. Und vor allem: kein Gefühl, gebraucht zu werden.
Für viele Menschen bedeutet der Übergang in die Pension nicht nur Erleichterung oder mehr Freizeit. Er kann auch Unsicherheit, Leere oder den Verlust beruflicher Identität mit sich bringen.Plötzlich fehlt das, was uns oft ein Leben lang Struktur und Sinn gegeben hat – die Arbeit.
Diese Erfahrung teilen auch viele Menschen mit Behinderung. Mit einem Unterschied: Für sie beginnt dieses Gefühl schon beim Einstieg in die Arbeitswelt – oder besser gesagt: beim Versuch, überhaupt hineinzukommen.
Denn obwohl Inklusion am Arbeitsmarkt längst gesetzlich vorgesehen ist, scheitert sie in der Realität oft an Vorurteilen, Unsicherheit oder schlicht an mangelndem Wissen.
Menschen mit Behinderung erleben häufig, dass ihre Kompetenzen übersehen, ihre Fähigkeiten unterschätzt oder ihre Potenziale gar nicht erst erkannt werden.
Und das hat Folgen – nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für unsere Gesellschaft: Wir verlieren wertvolle Beiträge, kreative Perspektiven und engagierte Arbeitskräfte.
Was dabei oft vergessen wird: Arbeit ist mehr als Erwerb. Arbeit bedeutet Teilhabe. Gebraucht zu werden. Einen Platz zu haben. Selbstwirksam zu sein.
Und das ist kein „Bonus“ für Menschen mit Behinderung – es ist ein Recht.
Was es dafür braucht?
Offenheit in Unternehmen, Fragen zu stellen statt Annahmen zu treffen
Strukturen, die Vielfalt wirklich mitdenken – nicht nur bei der Jobsuche, sondern im gesamten Arbeitsalltag
Mut, auch einmal einen ungewohnten Lebenslauf als Mehrwert zu sehen
Und ja: Austausch mit Menschen, die selbst wissen, worauf es im inklusiven Arbeiten ankommt
Inklusion am Arbeitsmarkt ist kein Wohlfühlprojekt. Es ist ein gesellschaftlicher Auftrag – und eine riesige Chance für alle Beteiligten.
Denn gebraucht zu werden, ist kein Luxus. Es ist zutiefst menschlich.
Herzlich,
Christina Holmes




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